Unsere Philosophie

Die Stiftungsphilosophie ist auf die Förderung von wissenschaftlichem Nachwuchs in den Lebenswissenschaften ausgerichtet, um Hochbegabungen nach entsprechend eingehendem Auswahlverfahren die Möglichkeit zu bieten, in der Stipendienzeit sich ausschließlich ihrer Forschungsthematik zu widmen und voran zu kommen. Dies kann auch zum Teil durch Unterstützung bei Kongress-Teilnahmen oder von einschlägigen Symposien in den Disziplinen der Lebenswissenschaften erfolgen.

Nachruf auf Frau Traudl Engelhorn-Vechiatto

In Trauer und enger Verbundenheit müssen wir bekannt geben, dass unsere sehr verehrte und hochgeschätzte Stifterin der “Peter und Traudl Engelhorn Stiftung“, Frau Traudl Engelhorn-Vechiatto, am 22. September 2022 im 96. Lebensjahr von uns gegangen ist. 

Frau Traudl Engelhorn-Vechiatto hat das Werk ihres Ehemanns, Peter Engelhorn, und seine Ambition, Spitzenforschung zu finden und auch zu fördern, weitergeführt. Besonders lag ihr dabei die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses am Herzen. Dazu wurde mit Hilfe der Gründungsvorstände Herrn Hans Iser und Prof. Dr. Herwig Brunner die Einrichtung einer neuen Stiftung angedacht und 1993 als Stiftung Bayerischen Rechts unter dem damaligen Namen “Peter und Traudl Engelhorn Stiftung zur Förderung der Biotechnologie und Gentechnik“ gegründet.

 

Traudl Engelhorn-Vechiatto

Traudl Engelhorn-Vechiatto

Frau Traudl Engelhorn-Vechiatto bekundete stets großes Interesse am Fortschritt der Stiftung bei der Vergabe von Stipendien an junge Nachwuchskräfte in der Forschung in Deutschland, Österreich und der Schweiz (D-A-CH) und setzte sich auch nachhaltig für die Vergabe von Forschungspreisen der Stiftung (ab 2001) ein. Parallel dazu wuchsen auch die Handlungsmöglichkeiten der Stiftung durch eine Reihe von Zustiftungen durch sie.

Frau Traudl Engelhorn-Vechiatto zeichnete sich auch durch großes Interesse an den jungen Forschungspersönlichkeiten aus, die sie sichtlich ins Herz schloss, was sich umgekehrt in Achtung und Zuneigung unserer Stipendiatinnen und Stipendiaten, wie auch der auserwählten Preisträgerinnen und Preisträger der Forschungspreise der Stiftung ausdrückte.

Ihr Erleben mit Ihrer Stiftung drückte sich auch darin aus, dass sie seit der Gründung der Stiftung alle feierlichen Übergaben der Forschungspreise, wie auch alle Sitzungen der Aufsichtsgremien der Stiftung mit Ihrer Anwesenheit krönte. Nur die vom 16. September 2022 musste sie wegen ihres schon schlimmen Krankheitszustandes kurzfristig absagen.

Die aktuellen Vorstände der Stiftung, Herr Thorsten Martini (CFO) und Herr Prof. Dr. Host Domdey (CSO) und Prof. Dr. Herwig Brunner (CEO), sowie die Mitglieder des Stiftungsrates unter der Präsidentschaft/Vorsitz von Prof. Dr. Robert Huber (Nobel-Laureat,1988), der seit der Gründung das Leben und Werden der Stiftung mitbetreut, trauern zu tiefst über den nun gegebenen Verlust. Alle haben sich verpflichtet, mit ihrer Persönlichkeit und ihrem Wissen die Stiftung weiter zu unterstützen.

Wie geht es weiter? Frau Traudl Engelhorn-Vechiatto hat von Anbeginn der Stiftung immer zukunftsorientiert gedacht und demgemäß ihre Tochter, Frau Ariane Binder, geb. Engelhorn, seit 1994 in den Stiftungsrat eingebunden. Ihr kommt nun die wichtige Funktion zu, die Stiftung als Familienmitglied richtig in die Zukunft mitzusteuern. Der Stiftungsrat und die Vorstände werden sie dabei tatkräftig unterstützen.

WEILHEIM, 20. Oktober 2022   

Prof. Dr. Herwig Brunner, Vorstandsvorsitzender (CEO)

Stiftungsvita

Die Peter und Traudl Engelhorn-Stiftung wurde 1993 als Stiftung bayerischen Rechts gegründet. Sie geht zurück auf Peter Engelhorn, der zeitlebens mit regem und umfassendem Interesse die Fortschritte in Wissenschaft und Kunst verfolgte und Innovationen auf neuen Forschungsgebieten tatkräftig förderte. Frau Traudl Engelhorn-Vechiatto errichtete die Stiftung im Geiste ihres 1991 viel zu früh verstorbenen Ehemannes Peter Engelhorn.
Durch das beispielgebende Engagement von Frau Traudl Engelhorn-Vechiatto kann die Stiftung auf ein stetiges Wachstum zurück blicken. Dadurch war und ist es möglich geworden, trotz der Finanzkrise, die Förderung kontinuierlich beizubehalten. Im Oktober 2013 beging die Stiftung ihr 20-jähriges Bestehen feierlich mit einem wissenschaftlichen Symposium, das in der Evangelischen Akademie in Tutzing am Starnberger See stattfand.
Insgesamt kann die Stiftung aktuell auf über hundert Stipendiaten und 10 Träger des Forschungspreises der Stiftung blicken.

Peter Engelhorn

Peter Engelhorn

Peter Engelhorn ( 1924 – 1991 ), auf den sich unsere Stiftung gründet, verband in seiner Person den Industriellen und Mäzen in klassischer Weise. Zeitlebens verfolgte er mit umfassendem Interesse die Fortschritte in Wissenschaft, Kunst und Industrie und wirkte aufgrund eigener Erfahrungen an ihrer Förderung mit.

Als Diplom-Ingenieur an der Technischen Hochschule Aachen ausgebildet, konnte er die kreativen Kräfte erfassen, die in den naturwissenschaftlichen Disziplinen schlummern. Unter Ausnutzung dieser Möglichkeiten lenkte er in seinem langen Berufsleben als maßgeblicher Gesellschafter eines internationalen chemisch-pharmazeutischen Konzerns die gewonnenen Erkenntnisse in wissenschaftlich modern strukturierte Bahnen, um sie dadurch der Allgemeinheit dienstbar zu machen. Die Verbindung von Naturwissenschaft und Praxis war sein Anliegen, ohne dabei jedoch die Geisteswissenschaften und die Kunst zu vergessen, deren Einbeziehung in alles menschliche Streben erst den humanen Menschen formt, der in der Kontinuität seiner historischen Gegebenheiten unsere Kultur trägt.

Die von Peter Engelhorn errichteten Stiftungen decken diesen von ihm gewählten Rahmen ab. Er gründete im Bewusstsein, dass technischer Fortschritt auch ein steigendes Risiko für die Gesellschaft bedeutet, dem die Menschheit kreativ begegnen muss, folgende Institutionen:

  • Konrad Lorenz Institut für Evolution und Kognitionsforschung in Wien,
  • Museè des art decoratifs de la Ville de Lausanne,
  • PE-Förderungen für Studierende der Musik e.V. in Mannheim.


Als Brücke von der Kunst zu den Naturwissenschaften im Sinne seines Humanismus-Bildes schließt sich der Kreis auch zu den Bestrebungen der

Peter und Traudl Engelhorn-Stiftung zur Förderung der Lebenswissenschaften, Bayern,

denn auch diese soll auf vielfältige Weise neue Wege vermitteln und aufstrebende Talente zur Forschungstätigkeit und Verbesserung ihres Wissens und Könnens anregen. Unsere Stiftung bildet somit den Schlussstein im Vermächtnis von Peter Engelhorn, Kunst und Wissenschaft gemeinsam als Grundlage unserer europäischen Kultur zu betrachten und diese durch ständiges kreatives Bemühen auf beiden Gebieten auch in Zukunft fort zu entwickeln.